125 Gramm Mandeln fein hacken. Drei Deziliter Wasser lauwarm machen, den Zucker und die Stärke zugeben und die gehackten Mandeln einweichen. Nach circa einer halben Stunde alles in ein Leinentuch geben und mehrmals auswringen. Die erhaltene Masse zum Kochen bringen. Die Masse in Puddingformen füllen und einige Stunden im Kühlschrank aufbewahren. Die Creme auf Dessertteller stürzen und den Mandelsulz mit Mandelstückchen garnieren.
Wissenswertes
Antikes Rezept, das Corrado Assenza, Konditormeister des Caffè Sicilia in Noto, zubereitet; er benutzt dazu von Produzenten angebaute Mandeln, die zu dem lokalen Presidio Slow Food gehören.
In Sizilien wird unter Mandelsulz schon immer eine weiße Creme auf Mandelmilchbasis verstanden oder auch ein Pudding aus Schafs- oder Kuhmilch. Der Klassiker ist jedoch die süße Version, die früher in den Familien sehr stark verbreitet war und in diesem Rezept beschrieben wird. Bei den hausgemachten Versionen wird oftmals Zitronenschale zugegeben, wenn die Masse auf der Flamme dicklich wird; die Schale ist vor dem Umfüllen der Creme in Förmchen herauszunehmen.
Die typischen Formen für den Mandelsulz und andere Desserts sind aus Terracotta gefertigt, die unterschiedlich dekoriert sind und insbesondere in Caltagirone (Catania) hergestellt werden. In der Gastronomie erscheint der Begriff „biancomangiare“ (Mandelsulz) bereits in Rezeptbüchern aus dem Mittelalter, um allerdings ein Gericht zu benennen, das in der Renaissance und auch später die herrschaftlichen Tafeln bereicherte.
Zum Beispiel ist in dem Buch „Libro della cocina della seconda metà del Trecento” (in der Universitätsbibliothek von Bologna aufbewahrt), unter dem Titel De’ blanmangieri die Zubereitung eines Gerichts auf Basis von gekochten Hühnerbrüsten mit in Ziegen-, Schafs- oder Mandelmilch aufgelöstem Reismehl, Ingwer, Speck und Zucker beschrieben: Alles weiße Zutaten.
Ein leckeres Dessert, ausgezeichnet in Begleitung zu einem Süßwein wie dem Kabir, der Moscatowein von Pantelleria mit den blumigen Noten der Orangenblüte, oder dem Ben Ryè, der Passitowein von Pantelleria mit unzähligen fruchtigen Noten, außergewöhnlich frisch.